92,3€ kostet das 9€ Ticket, jedenfalls dann, wenn man die direkt dafür bereitgestellten Subventionen
von 2500 Mio. bei geschätzten 30 Mio. verkauften Monatskarten zugrunde legt.
Nur 9,7% des benötigten Aufwandes bezahlen also diejenigen, die diese
Leistung in Anspruch nehmen. Für die 90,3% der restlichen Kosten müssen andere schwer arbeiten.
Darin sind übrigens die bereits für den ÖPNV in den öffentlichen Haushalten bereitgestellten
allgemeinen Subventionen noch nicht enthalten. Hier standen 2021 im Rheinisch-Bergischen
Kreis den 18,4 Mio. entstandenen Kosten 4,3 Mio. Einnahmen entgegen. Die Menschen in
Rhein-Berg müssen in diesem Fall 76,6% des Aufwandes für die Nutzer der Leistung
erarbeiten.
Ist das sozial oder sinnvoll? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Planwirtschaft zu
wirtschaftlichem Abstieg und Armut führt. In allen sozialistischen Ländern. Die Planwirtschaft
erreicht in der Realität also nicht ihre Ziele, auch wenn das in der öffentlichen Darstellung
meist anders aussieht. Aber Planwirtschaft ist nicht nur untauglich, sie ist auch unsozial. Was
ist daran gerecht, andere für Leistungen arbeiten zu lassen als jene, die diese auch in
Anspruch nehmen? Das kann nur vermittelt werden, wenn diejenigen, die umsonst dafür
arbeiten, das nicht bemerken.
So ist es mit dem 9€ Ticket, das mindestens 92,3€ kostet.
Die Auswirkungen sind aber noch weit schlimmer. In der Regel gibt es bei
Subventionierungen ein gesellschaftliches Problem, das damit gelöst werden soll. Mit der
Subvention entsteht aber nur eine Scheinlösung. Das eigentliche Problem besteht also nicht
nur weiter, sondern es wird zudem nicht mehr an Konzepten gearbeitet, die von den
Menschen akzeptiert werden.
Sebastian Weirauch