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Diskursive Depression

Die Corona-Berichterstattung zeigt, dass die diskursive Beeinflussung der Gesellschaft Probleme verstärkt und Lösungen erschwert.

Jeder ärgert sich über die neu zu verwendenden Worte. Berufsbilder, Geschlechter, Namen und Bezeichnungen werden umbenannt, weil Ungerechtigkeiten damit beseitigt werden sollen. Dieses Bestreben ist Ausdruck der diskursiven Gesellschaft, die über eine Beeinflussung der Wahrnehmung gesellschaftliche Probleme lösen möchte. Nach dem Motto „Das Bewusstsein bestimmt das Sein“ sollen die Menschen zum Guten bekehrt werden.

Eine Analyse der I-f-GE (https://i-f-ge.de/problemfokussierte-berichterstattung-der-diskursiven-gesellschaft/) verglich nun die Berichterstattung über die Corona-Infektion. mit Daten des Robert-Koch-Instituts.

Das Ergebnis zeigt, dass der Fokus auf der Ausbreitung der Krankheit lag. Veränderung zwischen Infektions- und Todesrate, die Ausdruck einer geänderten Gefährdungssituation darstellt, wirkten sich bei zunehmender Gefährdung nur minimal, bei fallender gar nicht aus.
Damit bewirkte die Berichterstattung eine Fokussierung auf die Verbreitung der Infektion, ohne deren Gefährdung zu berücksichtigen. Verbesserungen der Situation wurden außer Acht gelassen.

Das heißt, die Berichterstattung in der diskursiven Gesellschaft ist nicht in der Lage, Situationen und Probleme komplex darzustellen. Vielmehr fokussiert sie sich auf das Problem. Eine komplexe Bewertung ist damit erschwert. Insbesondere positive Aspekte werden ausgeblendet. Kein gutes Zeichen für die diskursive Beeinflussung des gesellschaftlichen Bewusstseins gemäß der Frankfurter Schule. Wir werden uns wohl in der jetzigen Situation an die Aneinanderreihung selbstgemachter Katastrophen gewöhnen müssen, ohne dass die aktuellen Entscheidungsträger für deren Lösung Sorge tragen müssen.

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